Ein Riss geht durch die Gesellschaft. Man beäugt sich misstrauisch. Jene, die COVID-19 für nicht viel gefährlicher als eine Grippe halten und es deshalb mit dem Maskenzwang nicht so genau nehmen, betrachten die „Zeugen Coronas“ als gehirngewaschene Dummköpfe.
Von Der Analyst
Eine alles durchdringende Depression hat sich wie ein dunkler Schatten über die Gemüter der Menschen in diesem Land gelegt. Ihre Gesichter sind mit Masken bedeckt, aber auch wenn sie es gerade nicht sind, lassen sie meist ein Lächeln, oder gar ein Lachen, vermissen. Alles, aber auch wirklich alles, ist anders geworden.
Ein Riss geht durch die Gesellschaft. Man beäugt sich misstrauisch. Jene, die COVID-19 für nicht viel gefährlicher als eine Grippe halten und es deshalb mit dem Maskenzwang nicht so genau nehmen, betrachten die „Zeugen Coronas“ als gehirngewaschene Dummköpfe.
Diese wiederum sehen in den Anderen rücksichtslose Egoisten, die die Gesundheit ihrer Mitmenschen, ja sogar deren Leben gefährden. Aggressive Auseinandersetzungen, die nicht selten in Tätlichkeiten münden, sind daher an der Tagesordnung. Jeder weiß, dieser Riss ist kaum mehr zu kitten.
Inzwischen sind selbst alltägliche Angelegenheiten dazu geeignet, beim Erlebenden den beängstigenden Eindruck zu hinterlassen, in einer surrealen Traumwelt zu leben, aus der es kein Aufwachen gibt.
Eine Episode aus dem Leben in der Dystopie
Der Rentner Max Mustermann, ein „junger Alter“ braucht einen neuen Ausweis, da der alte abgelaufen ist. Herr Mustermann ist schließlich kein Reichsbürger, sondern er glaubt an diesen Staat, jedenfalls an dessen Version im letzten Jahrhundert. Inzwischen kommt dem Rentner das, was sich in der Hygiene-Diktatur Deutschland gegenwärtig abspielt, nicht minder verrückt vor, als die Vorstellungswelt der Reichsbürger.
Die Zeiten, in denen man spontan aufs Passamt gehen konnte, eine Nummer gezogen hat und nach einer mehr oder minder langen Wartezeit an die Reihe gekommen ist, sind vorbei. In der Corona-Diktatur muss man im Internet einen Termin reservieren. Wartezeit: zweieinhalb Monate. Wenn der alte Pass oder Personalausweis in der Zwischenzeit abgelaufen ist, kann man kein Kraftfahrzeug mehr zulassen, keinen Kredit aufnehmen und nicht mehr verreisen, um nur die wichtigsten Einschränkungen zu nennen.
Nun ist der große Tag gekommen. Der Rentner steht vor dem Rathaus, zusammen mit einer Handvoll anderer Bittstellern, die meisten mit einem Mundschutz vor dem Gesicht. Über eine Sprechanlage muss jeder sein Anliegen vortragen. Die generelle Auskunft: Bitte warten, der Sachbearbeiter holt Sie ab, wenn Sie an der Reihe sind.
Das wird nicht angenehm für jene armen Teufel, die im tiefsten Winter auf das Amt müssen, denkt sich Mustermann. Aber gut, die Schulkinder in den zu Eiskellern gelüfteten Klassenzimmern müssen das auch aushalten. Was uns nicht umbringt, macht uns härter. Und wer sich in der Eiseskälte eine Lungenentzündung holt, braucht Corona auch nicht mehr zu fürchten.
Jetzt verlassen einige Maskenträger, deren Anliegen bearbeitet wurde, das Rathaus und ein Pulk, bestehend aus fünf neuen Bittstellern, wird ins Amtsgebäude eingelassen. Gleich hinter der Türe steht die Security, augenscheinlich Personal mit türkischem oder arabischen Migrationshintergrund. Höflich, aber bestimmt wird man aufgefordert, die Hände zu desinfizieren. Dann geht es in der Wartebereich. Von drei Stühlen darf immer nur einer besetzt werden.
Da Max Mustermann aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden über ein ärztliches Attest verfügt, das ihn von der Maskenpflicht befreit, erlaubt er sich die Freiheit, den Stofffetzen unter die Nase zu ziehen. In der Regel trägt er trotz seiner Befreiung eine Maske und leidet lieber, als sich ständig zu rechtfertigen und mit einem der zahlreichen Blockwarte in den Reihen der „Zeugen Coronas“ zu streiten.
Im Wartebereich geht ein Mitarbeiter der Security Streife. Auch er hat offensichtlich einen türkisch-arabischen Migrationshintergrund. Gibt es keine indigenen Deutschen mehr bei den Sicherheitsunternehmen? Kaum hat Mustermann die Maske unter die Nase gezogen, schon kommt die barsche Aufforderung: „Die Maske bitte auch über die Nase!“
Mustermann überlegt kurz, scheut aber dann davor zurück, anhand des Attestes seine Krankengeschichte gegenüber dem Security-Mitarbeiter zu entblößen. Also lieber die Maske wieder über die Nase und leiden.
Endlich kommt die Sachbearbeiterin, natürlich auch mit Maske im Gesicht. Zunächst beanstandet sie einen der wartenden Antragsteller, einen Mann mit – Sie ahnen es vielleicht schon – türkisch-arabischem Migrationshintergrund, der etwa eine Stunde zu spät zu seinem Termin gekommen ist. Pünktlichkeit auf orientalisch. Mustermann hingegen war rechtzeitig da, trotzdem nimmt die Sachbearbeiterin den Migranten zuerst dran.
Dann endlich kommt unser autochthoner Bittsteller an die Reihe. Im Büro trennt eine großflächige Glasscheibe die Sachbearbeiterin von den Antragsstellern. Nichtsdestotrotz trägt sie weiterhin ihre Maske, als sie – drei Meter und eine Glasscheibe entfernt von dem Rentner -auf ihren Bildschirm starrt und in die Tastatur klopft.
Mustermann fasst sich ein Herz: „Ich habe eine medizinische Befreiung von der Maskenpflicht. Macht es Ihnen was aus, wenn ich den Mundschutz abnehme?“. Der Kopf der Sachbearbeiterin ruckt wie von der Tarantel gestochen herum. Trotz des großflächigen Stofffetzens glaubt der Rentner den Ausdruck von Panik im Gesicht der Sachbearbeiterin zu erkennen. „Nein, Sie müssen ihn tragen, das ist Vorschrift“, ist die ebenso klare, wie falsche Auskunft der Angestellten, einer offensichtlichen „Zeugin Coronas“.
Mustermann verzichtet darauf, sie über die Rechtslage aufzuklären, schließlich will er, dass sein Anliegen zügig und reibungslos bearbeitet wird. Irgendwann einmal verlässt er schließlich das Gebäude. Seine erste Amtshandlung: Runter mit der Maske. Ihm graut schon vor dem Tag, an dem er dort wieder antanzen muss, um seinen neuen Ausweis in Empfang zu nehmen.
Gleichzeitig wird in den Nachrichten gemeldet, dass das Robert-Koch-Institut die Meinung vertritt, man würde auch dann noch den Mundschutz benötigen, wenn ein Impfstoff verfügbar ist.
Diebstahl von Quality time durch die Hygiene-Diktatur
Max Mustermann ist ein kritischer Bürger, der sich auch abseits des Mainstreams informiert. Ihm ist längst klar, dass es hier nicht mehr um eine Erkrankung geht, sondern darum, die Bürger in einen Zustand der Angst zu versetzen. So kann man sie leichter unter Kontrolle halten, bis der bevorstehende Umbau des Wirtschafts- Finanz- und Gesellschaftssystems abgeschlossen ist.
Mustermann weiß, das kann Jahre dauern. Er weiß auch, dass in seinem Alter die Zeit, in der er noch rüstig ist und in vollem Umfang am Leben teilnehmen und dieses Leben in vollen Zügen genießen kann, begrenzt ist.
Er weiß nicht, wie viel dieser „Quality Time“ ihm noch bleibt. Er weiß nur, dass sie ihm gerade von der Hygiene-Diktatur gestohlen wird.